Dienstag, 30. Juni 2015

Wild Cards - George R.R. Martin u.a.

Verlag: Penhaligon
Seiten: 539
Preis: 15,00 €




Inhalt

Seit sich in den Vierzigerjahren das Wild-Card-Virus ausgebreitet hat und Menschen mutieren lässt, gibt es neben den normalen Menschen auch Joker und Asse. Joker weisen lediglich körperliche Veränderungen auf, während Asse besondere Superkräfte besitzen. 

Der Großteil der islamischen Länder Arabiens hat sich zu einem Kalifat zusammengeschlossen. Offenbar ist dem britischen Geheimdienst daran gelegen, einen neuen Kalifen an die Macht zu bringen, denn eines seiner Agentenasse verübt in Bagdag einen Mordanschlag auf den derzeitigen Herrscher. Die Tat wird Jokerterroristen in die Schuhe geschoben. Die Joker Ägyptens haben den Glauben an das antike ägyptische Pantheon wiederbelebt und sind den Islamisten ohnehin ein Dorn im Auge. Jetzt kommt es zu zahlreichen Übergriffen auf sie.

Währenddessen startet in den USA die Castingshow American Hero. In speziell inszenierten Prüfungen müssen die Kanditaten ihre Heldenhaftigkeit unter Beweis stellen, und nach jeder Aufgabe sitzt eine Promi-Jury Gericht. Das Siegerteam bleibt ungestraft, die anderen Mannschaften sind gezwungen, eines ihrer Mitglieder rauszuwählen, bis am Ende der American Hero übrig bleibt. Doch ist er ein wahrer Held?

Meinung 

Direkt zu Anfang muss ich sagen, dass ich an diesem Buch etwas länger gelesen habe. Viele denken irrtümlicherweise dieses Buch wäre von George R.R. Martin geschrieben worden, doch dieser hat es nur herausgegeben und ein Kapitel geschrieben. Generell sind an diesem Buch insgesamt 28 Autoren beteiligt und manche von ihnen dürften ein oder zwei Kapitel schreiben. Jedes Kapitel wird aus der Sicht einer anderen Person erzählt und davon kommen hier ganz schön viele vor. Allein die Show American Hero hatte sehr viele Teilnehmer und die waren nicht die einzigen, die eine wichtige Handlung in der Geschichte hatten. Das hat mich leider oft durcheinander gebracht. Dieses Buch hat ein paar wirklich sehr einprägsame Charaktere, von denen ich schnell ein klares Bild im Kopf hatte und die auch so schnell nicht mehr für mich verschwanden, aber die fehlen Nebenfiguren, die manchmal auch ein sehr langes Kapitel für sich hatten, blieben für mich undurchsichtig und ich konnte mir nicht mal wirklich ihre Namen oder ihre Kräfte merken. Das Buch steigt mit der Casting-Show American Hero ein, die ich wirklich interessant fand und die mich an Big Brother erinnert. Für mich hatte das Buch zwei Teile. Der erste bestand aus American Hero und widmete sich etwas politischen Ereignissen in Ägypten und der zweite spielte in Ägypten und widmete sich dann nur noch ab und zu der Casting-Show. Ab dem Teil, der in Ägypten spielt, ging es sehr stark um Politik, also um die Machtführung in Ägypten und die Verfolgung der Joker in Ägypten. Hier kamen dann auch nicht mehr ganz so viele Personen vor und wenigstens dieser Aspekt wurde für mich verständlicher. Das Einzige, was mich dann immer noch aus dem Lesen brachte, war der Wechsel der Autoren und somit des Schreibstils. Die Kapitel sind alle recht lang und man gewöhnt sich an einen Schriebstil und daran die Sicht eines gewissen Charakters zu haben, doch ich wurde nach jedem Kapitel wieder aus dem Konzept gebracht und musste eine Pause machen und mich dann neu einlesen. Manchmal wollte ich einfach nur wissen, wie es mit einer gewissen Person weitergeht, doch ihr Kapitel war zu Ende und man bekam ihre Geschichte nur noch durch andere Charaktere mit und manchmal dann nur noch am Rand. Das hat mich manchmal wirklich verrückt gemacht. Doch es soll hier jetzt nicht klingen als würde ich das Buch schlecht reden. Die Idee dahinter ist grandiös und sehr anspruchsvoll. Auf der einen Seite die Casting-Show, die erst unterhaltsam lesen lässt und dann immer mehr zum nachdenken anregt und dann auf der anderen Seite Ägypten und die politischen Geschehnisse, bei denen man genau lesen muss, um sie auch zu verstehen und bei denen man sich seine eigene Meinung bilden muss. Ein weiterer Grund warum ich lange an diesem Buch gelesen habe, war also auch, dass ich mich wirklich konzentrieren musste und mir selbst eine politische Meinung bilden musste. Natürlich hatte Geore R.R. Martin hier ein gutes Gespür und etwas Gutes veröffentlicht. Das Ende war natürlich nicht abgeschlossen und ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall holen, weil ich wissen muss, wie es mit meinen Lieblingshelden weiter geht. Man weiß ja, dass George R.R. Martin gerne mal Lieblings-Charaktere sterben lässt! ;)

Fazit

Keine leichte Lektüre, aber es lohnt sich! Nicht nur für Fans von George R.R. Martin!



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Danke an den Penhaligon Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Donnerstag, 11. Juni 2015

Die Überlebenden - Alexandra Bracken

Verlag: Goldmann
Seiten: 550
Preis: 12,99 €



Inhalt

Ruby hat einen tödlichen Virus überlebt, der fast alle Kinder in Amerika umgebracht hat. Doch die Überlebenden haben Fähigkeiten, vor denen die Erwachsenen sich fürchten. Sie kann die Gedanken anderer beeinflussen. Deshalb muss sie mit den anderen übrig gebliebenen Kindern in ein Lager und soll fünf Jahre später getötet werden. Doch Ruby kann fliehen und muss auf ihrer Flucht lernen ihre Kräfte zu kontrollieren und sie muss lernen Feinde von Freunden unterscheiden zu können.

Meinung 

Direkt zu Beginn muss ich sagen, dass ich hier ein neues Lieblingsbuch entdeckt habe. Die Geschichte wird aus der Sicht von Ruby erzählt, die einem sofort sympathisch ist. Ihre Geschichte ist schrecklich und lässt einen automatisch Mitleid spüren. Gerade am Anfang ist sie durch ihre Kräfte verunsichert und durch das Leben im Lager kennt sie die normale Welt kaum noch. Ruby erzählt direkt am Anfang von dem tödlichen Virus und von dem Lager in dem sie leben muss, doch der Leser erfährt erst nach und nach wie sich alles in der Vergangenheit ereignet hat und wie sich Rubys Geschichte entwickelt hat. Die ganze Zeit muss man sich förmlich den Kopf darüber zerbrechen was genau in dieser Dystopie los ist, wie die Welt jetzt aussieht und wie es dazu gekommen ist. Der Leser wird nach und nach mit Informationen belohnt, die jedoch weiter zum nachdenken anreizen. Dieses Anregen der eigenen Vorstellungskraft hat mir sehr gut gefallen. Am besten gefiel mir Rubys Entwicklung in dieser Geschichte. Der Leser kann ihre komplette Entwicklung von einem schwachen verunsicherten Mädchen zu einem starken Charakter nachverfolgen. Einen großen Pluspunkt gibt es auch für die anderen Charaktere. Ruby schließt sich auf ihrer Flucht einer Gruppe von drei anderen Flüchtlingen an. Diese drei Charaktere sind einem so schnell ans Herz gewachsen, wie ich es selten in Büchern erlebe. Jeder dieser Charaktere ist so stark heraus gearbeitet, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt als ein sehr klares Bild dieser Personen in seinem Kopf zu haben und es da auch noch lange zu behalten. Ich will hier an dieser Stelle gar nicht mehr über die anderen Personen erzählen, da jeder selbst die Chance haben sollte, sich diese Gruppe selbst ins Herz zu schließen. Natürlich trifft Ruby auf ihrer Reise auf noch mehr Menschen. Bei jedem einzelnen muss der Leser sich fragen ob es ein Freund oder Feind ist und dabei werden Ruby und der Leser oft hinters Licht geführt. Die komplette Geschichte verläuft spannend und hat einen starken Handlungsstrang, der es möglich macht flüssig zu lesen. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und habe am Ende bis in die Nacht gelesen. Das Ende ist ein schlimmer Cliffhanger und ich musste mir die ein oder andere Träne wirklich verkneifen. Eigentlich muss man direkt den zweiten Band im Anschluss anfangen!

Fazit

Eine Dystopie mit einer Protagonistin und Charakteren die süchtig machen! Eine absolute Kaufempfehlung!

 

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Danke an den Goldmann Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Sonntag, 7. Juni 2015

Ich fürchte mich nicht - Tahereh Mafi


Verlag: Goldmann
Seiten: 316
Preis: 9,99 €

Inhalt

Juliette hat eine Gabe. Ihre Berührung ist tödlich und sie verfügt über unmenschliche Kräfte. Aus diesem Grund wird sie von anderen Menschen gefürchtet und weg gesperrt. Bis die Machthaber, der fast zerstörten Welt, sich für Juliettes Kräfte interessieren und sie zu einer Waffe machen wollen. Doch Juliette möchte nicht kämpfen und beginnt das erste Mal in ihrem Leben Widerstand zu leisten. An ihrer Seite ist der Soldat Adam, in den sie sich langsam aber sicher verliebt.


Zitat: "Ich betrachte jeden Ast im Wind, jeden Soldaten, 
jedes Fenster. Meine Augen sind gewiefte Diebe
Sie stehlen alles, horten es in meinem Geist."

Meinung

Ich fürtchte mich nicht ist der erste Teil einer Trilogie und ist eine Dystopie. Was genau mit der Welt passiert ist, erfährt man nicht, aber Juliette beschreibt, dass die Welt sich verändert hat. Tiere konnten nicht mehr überleben, die Felder wurden unbebaubar und die Jahreszeiten, wie wir sie kennen, existieren nicht mehr. Die Geschichte wird aus der Sicht von der 17-jährigen Juliette erzählt und beginnt in ihrem Zimmer in einer Irrenanstalt. Juliettes Gedanken sind oft verwirrend und spiegeln wieder, wie schlecht sie von den Menschen behandelt wurde und wie verwirrt sie oft ist, aber auch was für ein guter Mensch sie trotz allem geblieben ist. Ich fand es sehr interessant miterleben zu können, was Juliette denkt. Oft sind Sätze in diesem Buch durchgestrichen und danach erfolgt ein ähnlicher, verbesserter Satz. Diese durchgestrichenen Sätze sind Gedanken, die Juliette zwar hat, aber eigentlich nicht denken darf oder soll. Für mich sind diese durchgestrichenen Gedanken etwas, dass ich so noch nie in einem Buch gesehen habe und sie waren auch etwas was mir sehr gut gefallen hat. Sie zeigten einen Einblick in Juliettes Seele und Gedankenwelt. Das ganze Buch an sich hat einen wunderschönen Schreibstil. Ich würde ihn sogar schon als poetisch bezeichnen. Jede einzelne Seite weist Zitate auf, die es wert wären, dass man sie hier wiedergibt. Juliette zeigt dem Leser ihre Welt in einer wunderschönen Art und Weise. Ich mochte ihren Charakter sehr, da man von Anfang an mit ihr mit fühlen konnte. Positive Dinge und auch negative Dinge konnte man auf eine schöne Art und Weise nachempfinden. Auch werden dem Leser die anderen Charaktere der Geschichte gut durch Juliette übermittelt. Dabei waren für mich die beiden wichtigsten noch vorkommenden Charaktere Adam, der Soldat der Juliette hilft und dem sie nach und nach näher kommt, und Warner, der Juliettes Kräfte für sich haben will und sie als Waffe benutzen will. Vor allem Warner was für mich noch ein sehr faszinierender Charakter. Er ist auf jeden Fall der Böse in dieser Geschichte und Juliette hasst ihn, aber es werden auch andere, verwirrende Charakterzüge von ihm gezeigt, die neugierig auf mehr machen. Ich will an dieser Stelle von der Geschichte selbst nicht meht zu viel verraten, um anderen Lesern die Chance zu geben Juliettes Welt selbst zu entdecken. Die Geschichte geht von Anfang an rasant voran und man fiebert mit Juliette und Adam mit, was die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Ich hatte das Buch in zwei Tagen ausgelesen. Das Ende war für mich sehr überraschend und ich kann es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen!

Zitat: "Meine Welt ist ein Gewebe aus Wörtern,
die meine Glieder, meine Knochen und Sehnen,
meine Gedanken und Visionen verknüpfen,
Ich bin ein Wesen aus Buchstaben, 
eine Figur aus Sätzen, eine Ausgeburt der Fantasie."

Fazit 

Eine wunderschöne Geschichte voller Poesie und ein großartiger Auftakt einer Reihe, die Lust auf mehr macht!